Überwacht in Berlin? Was du über Videoüberwachung im Alltag wissen solltest
Posted on 2025-04-13
Category: Electronica
Ob auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkaufsbummel oder beim Feierabendbier im Park – in Berlin sind wir fast überall Kameras ausgesetzt. Doch was bedeutet das eigentlich für uns im Alltag? Wer darf filmen, was darf aufgezeichnet werden – und wie kannst du dich wehren, wenn du dich unrechtmäßig überwacht fühlst?
Wo wirst du in Berlin am häufigsten gefilmt?
Du bist wahrscheinlich regelmäßig in Sichtweite einer Kamera, ohne es zu merken. Hier einige Hotspots:
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Bahnhöfe und öffentliche Verkehrsmittel (z. B. U-Bahn, S-Bahn, Busse – fast flächendeckend)
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Öffentliche Plätze mit hoher Kriminalität (z. B. Kottbusser Tor, Alexanderplatz, Görlitzer Park)
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Einkaufszentren und Supermärkte (privat betriebene Kameras – oft ohne klare Kennzeichnung)
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Firmengelände, Parkhäuser und Banken
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Manche Wohnhäuser oder Hauseingänge (teilweise problematisch!)
Darf man dich einfach so filmen?
Kurz gesagt: Nein – nicht ohne guten Grund. In Deutschland gilt: Videoüberwachung muss verhältnismäßig, zweckgebunden und transparent sein.
???? Öffentliche Stellen (wie Polizei oder BVG) dürfen nur dann überwachen, wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt – etwa zur Gefahrenabwehr.
???? Private Personen oder Unternehmen dürfen nur auf ihrem eigenen Grundstück oder in ihren Räumen überwachen – und nicht einfach den Bürgersteig oder Nachbars Garten filmen.
???? Du musst klar erkennbar informiert werden, zum Beispiel mit einem Hinweisschild ("Videoüberwachung aus Sicherheitsgründen").
Was tun, wenn du dich überwacht fühlst?
Du hast Rechte! Wenn du den Eindruck hast, dass du zu Unrecht oder ohne Information gefilmt wirst, kannst du Folgendes tun:
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Standort dokumentieren – Foto machen, Adresse notieren
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An den Betreiber wenden – Wer betreibt die Kamera? Oft gibt es einen Kontakt auf dem Hinweisschild.
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Datenauskunft verlangen – Du hast das Recht zu erfahren, ob Daten über dich gespeichert wurden (§15 DSGVO).
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Beschwerde einreichen – z. B. bei der Berliner Beauftragten für Datenschutz: https://www.datenschutz-berlin.de
Darfst du zurückfilmen?
Ein interessantes Thema: Wenn dich jemand überwacht – darfst du dann einfach selbst zur Kamera greifen? Nicht ganz.
???? In der Öffentlichkeit darfst du filmen – solange du keine Persönlichkeitsrechte verletzt.
???? Kameras in privaten Räumen oder gegenüberliegenden Wohnungen sind tabu.
???? Unser Tipp: Wenn du dokumentieren willst, was eine Kamera sieht – fotografiere nicht Menschen, sondern den Aufstellort und den Sichtwinkel.
Fazit: Wachsam bleiben – aber nicht paranoid
Videoüberwachung gehört mittlerweile zum Alltag in Berlin. Das heißt aber nicht, dass wir sie einfach hinnehmen müssen – besonders wenn es um unsere Persönlichkeitsrechte geht. Wer gut informiert ist, kann sich selbst besser schützen – und notfalls auch zur Wehr setzen.
Tipp: Videoüberwachung Berlin